Angaben zur Identifikation |
Signatur: | Amt 43 - Volkshochschule |
Signatur Archivplan: | Amt 43 - Volkshochschule |
Entstehungszeitraum: | 1919 - 2019 |
Stufe: | Bestand |
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Angaben zum Kontext |
Aktenbildner-/Provenienzname: | Amt 43 - Amt für Weiterbildung Volksbildungskreis Regensburg |
Verwaltungsgeschichte/Biographische Angaben: | Die Anfänge der Volkshochschule in Regensburg lassen sich in den Nachkriegsjahren ab 1919 finden. In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts hatte es zwar bereits vereinzelte bildungspolitische Aktivitäten von kleineren Vereinen gegeben, die allerdings durch den Ausbruch des 1. Weltkriegs zum Erliegen kamen. Stadtschulrat Freudenberger legte am 30. Mai 1919 den Bericht über den "Ausbau der städtischen Berufsfortbildungsschule und Angliederung von Volksbildungskursen" vor, in dem das Thon-Dittmer-Gebäude zu einem zentralen "Volksbildungshaus" deklariert wurde. Volksbildungskurse und eine öffentliche Bibliothek sollten ebenfalls eingerichtet werden. Mit dem Stadtratsbeschluss vom 24. Juli 1919 wurde der Verein "Regensburger Volkskurse e.V." als Vorgänger der Volkshochschule gegründet. Joseph Haberkorn, Professor an der Kreisoberrealschule, und Dr. Andreas Freudenberger, Stadtschulrat bildeten den Vorstand. Joseph Ostler, Assistent an der Kreisoberrealschule, war Schriftführer und Dr. Peter Ebner, Reallehrer an der Kreisoberrealschule, nahm die Position des Kassenwarts ein. Etwa 1200 Teilnehmende nahmen in den ersten Semestern an den Kursen teil, um die in der Volksschule erlernten Kenntnisse aufzufrischen. 1921 legte der 1. Vorsitzende, Joseph Haberkorn, seinen Posten nieder. Leiter der Regensburger Volkskurse e.V. wurde nun Joseph Ostler. Georg Weigert, Studienrat am Mädchengymnasium, wurde 2. Vorsitzender. Ab Mitte der 20iger Jahre tauchte auch die Bezeichnung "Volkshochschule Regensburg" im Untertitel der Regensburger Volkskurse e.V. auf. Quellen zur Entwicklung der Volkshochschule während der Zeit des Nationalsozialismus sind leider kaum vorhanden. Anfang 1934 trat Stadtschulrat Freudenberger in den Ruhestand ein und gab damit auch seinen Posten im Vorstand ab. Der örtliche NSDAP-Kreisleiter Wolfgang Weigert trat zwar formell seine Nachfolge an, engagierte sich aber nicht nachweislich für die VHS. Die Kreis- bzw. Landesverbände für freie Volksbildung traten erst nicht mehr zusammen und wurden schließlich gleichgeschaltet. Aus der Zeit zwischen 1933 bis 1945 ist nur ein Lehrplan der VHS Regensburg überliefert. Er zeigt die neue Ausrichtung der VHS, die den Nationalsozialismus in den Mittelpunkt stellte: Beispielweise wurde eine zehnteilige Vortragsreihe zu den "Grundlehren des Nationalsozialismus" in das Programm aufgenommen. Nach Kriegsende wurde ein Arbeitsausschuss gebildet, der am 6.12.1946 schließlich die Gründungsversammlung abhielt und die VHS wiedereröffnete. Im Januar 1947 wurde das erste Vorlesungsverzeichnis veröffentlicht, das als Ziel die Erziehung der Kursteilnehmer zum "selbstständig denkenden [...] Staatsbürgern" nennt. Zwei Jahre später schlossen sich die Volkshochschule und die Literarische Gesellschaft Regensburg zusammen und gründeten den Volksbildungsverein Regensburg, der bis zur Kommunalisierung der VHS im Jahre 1973 Träger blieb. Die Zeit bis Ende der 50iger Jahre wurde durch finanzielle Probleme sowie ein Mangel an passenden Räumlichkeiten geprägt. Zusätzlich gab es zwischen Mitgliedern der Leitungsgremien unterschiedliche Ansichten zur weltanschaulichen Ausrichtung des VHS-Programms. 1962 führte dies schließlich zur Abspaltung der Akademie für Erwachsenenbildung unter Leitung von Prof. Weigel. Außerdem wurde Bernhard Sattler als erster hauptamtlicher Geschäftsführer der VHS eingestellt. Er leistete im "personellen Alleingang" so hochwertige Arbeit, dass die im Jahre 1972 fast 9000 Bürger und Bürgerinnen an den 276 Veranstaltungen der VHS teilnahmen. Dies führte dazu, dass die personelle Unterbesetzung und die finanziell angespannte Situation unübersehbar wurde. 1971 wurde daraufhin durch den Kulturbeirat die Bitte um Kommunalisierung der VHS an den Stadtrat herangetragen, was zwei Jahre später mit der Schaffung des Amtes für Außerschulische Bildung realisiert wurde. |
| Relevante Literatur: - Hage, Hermann: "75 Jahre Volkshochschule in Regensburg, 1919 bis 1994", in: Sonderdruck aus Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg, 134. Band, 1994, S. 109-123. |
Abgebende Stelle: | Amt 43 - Amt für Weiterbildung Referat V - Referat für Bildung, Herr Dr. Hermann Hage |
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Angaben zur Benutzung |
Inhalt: | Der Bestand besteht aus zwei Abgaben von 1995 bzw. 2020. |
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Benutzung |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://stadtarchiv.regensburg.de/detail.aspx?ID=95 |
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