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Testamente, 56 Testament des Johann Georg Tischler, Nürnberger Bote und Bürger zu Regensburg, und seiner Ehefrau Anna Maria, 1718.09.10 (Urkunde)
Angaben zur Identifikation |
Signatur: | Testamente, 56 |
Signatur Archivplan: | Testamente, 56 |
Titel: | Testament des Johann Georg Tischler, Nürnberger Bote und Bürger zu Regensburg, und seiner Ehefrau Anna Maria |
Entstehungszeitraum: | 10.09.1718 |
Entstehungszeitraum, Anm.: | 10. September 1718 |
Frühere Signaturen: | Testamente B - D/Th |
Stufe: | Urkunde |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Klassifikation: | Testament |
Regest: | Aufhebung des Testaments vom 9. April 1717; gegenseitige Einsetzung der Eheleute als Universalerben nach Abzug der Legate, Schulden und Begräbniskosten.
Legate des Johann Georg Tischler: 1) An das Almosenamt 3 Gulden, zu verteilen an die evangelischen Hausarmen; 2) dem Stadtwaisenhaus 3 Gulden; 3) seinem Beichtvater 1 Species-Reichstaler; 4) seiner Schwester Maria Elisabetha Rodler zu Ordenburg 10 Gulden; 5) seinem Bruder Johann Friedrich den vergoldeten Silberbecher, den Goldring mit türkisfarbenen Stein, 1 Species-Reichstaler mit dem Abbild des Ritters St. Georg, ein Silberstück mit dem Abbild des St. Ladislaus zu Pferd, sein Petschaft mit dem auf einem Silberblättchen eingeprägten Wappen, das gewöhnliche Beichtbuch, die drei Bilder über der Schneckenstiegen-Tür, zwei Paar Pistolen, die Bibel mit Einband von Ferdinand Reiger, das goldbestickte Halstuch, den Silberlöffel mit Messer und Gabel im Futteral, die bemalte kleine Eisentruhe und das Schreibpult ohne Inhalt; 6) dem Johann Jacob, kleiner Sohn seines Bruders Johann Friedrich, drei silberne Schaupfennige mit "Öhrlein", einen doppelten Species-Reichstaler und einen Räbler-Dukaten.
Derzeitige Schulden des Johann Georg Tischler: 1) An Isabella Maria Neuhaus, Regensburger Ratswitwe, 400 Gulden; 2) an die Witwe des Johann Ludwig Pürckel 100 Gulden; 3) an seine Schwester Maria Elisabetha Rodler in Ordenburg 30 Gulden.
Universalerbin des Johann Georg Tischler ist nach Abzug der Legate, Schulden und Begräbniskosten seine Ehefrau Anna Maria. Sollte sich diese wieder verheiraten, erhält der Bruder oder die Schwester des Testierers sein Haus zum Preis von 1400 Gulden. Das gilt auch, wenn seine Ehefrau als Witwe stirbt. Findet sich kein Käufer nach dem Tod der Ehefrau, soll das Haus an den Meistbietenden verkauft und vom Erlös die Schulden bezahlt werden. Als Witwe besitzt sie das Wohnrecht [Nießbrauch] im Haus auf Lebenszeit. Wird das Haus zu Lebzeiten der Witwe verkauft, bezahlt sie aus dem verbleibenden Rest nach Abzug der Schulden dem Bruder des Testierers, Johann Jacob, 100 Gulden, seiner Schwester Maria Elisabetha Rodler zu Ordenburg 50 Gulden, und falls diese nicht mehr lebt, die 50 Gulden ebenfalls an den Bruder Johann Jacob.
Legate bei Ableben der Anna Maria Tischler: 1) An das Almosenamt Regensburg 2 Gulden; 2) an das Städtische Waisenhaus 2 Gulden; 3) an ihren Beichtvater 2 Gulden; 4) an ihren Bruder Simon Grießhofer, Gardesoldat zu Regensburg, 5 Gulden; 5) an ihre Schwester Maria Barbara Löffler 5 Gulden und ihre große silberne Haarnadel; 6) an die Tochter ihrer Schwester, Barbara Straßer, die silberne Haarnadel mit vergoldeter Rose; 7) an die Tochter ihres Bruders die weiße silberne Haarnadel mit dem eingravierten Namen der Testiererin. |
Originaldatierung: | Regenspurg den zehenden Monaths-Tag Septembris, Im Jahr Christi Eintausend, Siebenhundert und Achtzehen. |
Ort: | Regensburg |
Aussteller: | Johann Wolffgang Weißböck, Substitut und Kanzleiregistrator des Stadtschreibers Johann Michael Gehwolff |
Siegler: | Johann (Johannes) Christoph Zeischner, Stadtgerichts-Assessor, Bürger zu Regensburg; Georg Zacharias Leipold, Hansgerichts-Assessor, Bürger zu Regensburg |
Zeugen: | Johann (Johannes) Christoph Zeischner, Stadtgerichts-Assessor, Bürger zu Regensburg; Georg Zacharias Leipold, Hansgerichts-Assessor, Bürger zu Regensburg |
Vermerke: | Vermerke auf letzter Seite: 222; K(asten) A. L(ade) N(ummer) 9; Publicirt in Sen(atu) d(en) 17. Octobris 1718. |
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Weitere Bemerkungen |
Bemerkungen: | Eingeklebt über den Sieglern: Zettel mit der Bemerkung, das Haus den Geschwistern zu lassen laut Testament der verstorbenen Anna Kreuß. Alles andere soll wie im Testament bleiben. [Ohne Datum, vermutlich Handschrift des Johann Georg Tischler]
Unter dem ersten Zettel eingeklebt: Kodizill des Johann Georg Tischler vom 7. Oktober 1718, gerichtet an "Herrn Vetter Weißbek" [Johann Wolffgang Weißböck], dass seine Ehefrau das Wohnrecht im Haus auf Lebenszeit besitze. Sollte sie aus welchen Gründen auch immer dennoch das Haus verlassen müssen, erbt der Bruder des Testierers aus seinem gesamten Vermögen lediglich 5 Gulden. [Siegler und Unterschrift: Johann Georg Tischler; Vermerk auf Rückseite: Abgelesen in Sen(atu) d(en) 20. Oct(obris) 1718] |
Physische Beschaffenheit: | Original, Handschrift; Libell, 8 Seiten; Papier; Stellenweise leicht verschmutzt durch Ruß an den Rändern; stellenweise leichte Braunfärbung. |
Siegelbeschreibung: | 2; aufgedrückt; roter Lack; 1 Abdruck unkenntlich, 1 gut |
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DFG Präsentation |
| Testament des Johann Georg Tischler, Nürnberger Bote und Bürger zu Regensburg, und seiner Ehefrau Anna Maria |
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Benutzung |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Nicht möglich |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://stadtarchiv.regensburg.de/detail.aspx?ID=204556 |
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