HVOR, AAR, 92b/1 Sammelakt: Juden in Regensburg, 1714-1757 (Akte)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:HVOR, AAR, 92b/1
Titel:Sammelakt: Juden in Regensburg
Entstehungszeitraum:1714 - 1757
Entstehungszeitraum, Anm.:1714, 1741-1757
Altverzeichnung:Dekret zur Verminderung der ehemals in starker Anzahl vorhandener erbmarschallischen Schutzjuden und die Einschränkung ihrer für die Bürgerschaft nachteiligen Gewerbe- und Nahrungseingriffe (1714), Judensteuer (1714), Erlaubnis für den Juden Isaak Hirsch zum Braunbier-Holen aus dem Bischofshof gegen Entrichtung des Ungelds (1741), Bitte des Schutzjuden Falck Marckbreiter um die Erlaubnis zum Einlass eines in Stadtamhof angekommenen Juden in die Stadt Regensburg wegen der Anstellung als Präzeptor für Marckbreiters Kinder (1742), Anstellung eines neuen Schulmeisters bei dem Schutzjuden Falck Marckbreiter entgegen gewisser Statuten der Reichs-Erbmarschallamts-Gerechtsame über alle an den Orten der Reichs-Versammlungen ankommende oder wohnhafte Juden mit ihren Familien (1742), die noch schuldigen 160 Gulden für ein aus der Donckermann´schen Erbschaft durch den Juden Falck Marckbreiter dem Bierbrauer Johann Paul Dimpffel in Regensburg abgekauftes Prälaten-Kreuz nach Marckbreiters Tod (1742), die in die Stadt an drei Mauten vorbei hereingelangten 5 Ballen an kaiserlichen Monturen für den Juden Hirsch zum Verkauf an die kaiserlichen sog. Hilfsvölker (1743), Beherbung von Juden beim bürgerlichen Küffner Christoph Wilhelm Wolff, beim bürgerlichen Lederer Johann Adam Schwady und bei der Anna Maria Caspar (1743), heimliche Schlachtung bzw. Schechtung einer Kuh im Haus des Küffners Wolff für die vielen in seinem Haus wohnhaften Juden (1743), Listen über ausländische Juden samt Angaben zum Ankunftstag und der bazahlten Gebühr von regulär 1 Gulden 30 Kreuzer pro Person (1742-1743; genannt u.a.: Elsass, Amsterdam, Metz, Baruch, Ellingen, Hannover, Baiersdorf), Übersicht über die ausländischen Juden in der Wittwanger-Wacht, Donauwacht, Westnerwacht, Wildwercher-Wacht (keiner), Ostnerwacht (keiner), Pauluser-Wacht (keiner) und Schererwacht (1743), Bitte des Johann Georg Graf zu Königsfeld in Frankfurt am Main gegenüber der Stadt Regensburg um die Erteilung eines kaiserlichen Freipasses für den Juden Bernard wegen der Lieferung von 80 Pferden an das nach Frankreich zurückgekehrte königlich-französische Regiment de Nicolai (1743), der reichsmarschallische Schutzjude Isaac Hirsch (1743), Schreiben der Stadt Regensburg an den kursächsischen Gesandten Graf von Schönberg wegen der Anweisung der jüdischen Witwe Marckbreiter "an ein anderes Ort", nämlich zu ihrem Schwager Wolf Salomon Brode (1743), Anfrage des Herrn von Borié auf Schloß Parsberg wegen der Preishöhe in Sachen des Verkaufs von Schmuck und Kleinodien durch den früheren Amtspfleger der freien Reichsherrschaft Parsberg an den Schutzjuden Wolf Brode in Regensburg (1743, mit Übersicht über die von der Frau von Parsperg ausgehändigten Eck´schen Juwelen, Gold, Silber und Geld), Eingabe der drei Juden Jakob Liebmann, Gumpel Hirsch und Jacob Peretz aus Offenheim wegen des erbetenen Eintritts in die Stadt, Aufenthalts und Handelsausübung (1744-1745), Anzeige des Georg Thomas Rauscher und des Johann Ludwig Steiger wegen des Handeltreibens u.a. des Juden Lidtmann zum Nachteil der Regensburger Bürgerschaft (1745), Gesuch des jungen Falck Marckbreiter, kein Schutzjude wie sein 1742 verstorbener gleichnamiger Vater, um seine sich außerhalb des Stadttors aufhaltenden Magd wegen der baldigen Entbindung seiner Gattin (1744), Streitsache des bürgerlichen Tändlers Johann Philipp Mayer gegen die Jüdin Marckbreiter wegen des Versatzes der pfandweisen 350 Gulden (1745), Jude Jakob Liebmann als Diener des Juden Alexander (1745), die beim kursächsischen Gesandten Graf von Schönberg angesuchte Fortschaffung der hinterlassenen Familie des Juden Falck Markbreiter (1746), Verhör mit der Dienstmagd Jakobe Seidl des Steuerschreiber-Ehepaars Morat und Anna Bögl im Namen der bürgerlichen Bortenmacherin Barbara Niebl wegen des von der Jüdin Marckbreiter gekauften Reises (1746), "Verrichtung" beim kursächsischen und kurmainzischen Baron von Karg jun. wegen des Juden Isaak Wertheimer und der Getreide- und Holzsperre (1746), Bericht des Stadt-Schultheiss Gottlieb Rueff in der Fideikommiss-Streitsache des Juden Benjamin Jakob Liebmann aus Offenheim, in Diensten beim Juden Alexander, gegen den Soldaten Grenadier Andreas Grüner in der Stadt-Garde Regensburg wegen einer verweigerten Bestrafung bzgl. des Pferdverkaufs im Wirtshaus zum Elephanten (1747), Übersicht über die Juden in der Donauwacht (1747), die erneuerte kursächsische Reskription von ehemals 1714 wegen der Judenschaft in Regensburg (1747), Anwachsen der hiesigen Judenfamilien und die Fortschaffung der Familien Falk und Liedtmann (1747), Aufnahme des Juden Isaak Wertheimer in den Schutz des kurbayerischen Gesandten Baron von Neuhaus bzw. des Reichsmarschalls auf Einlenken des kursächsischen Gesandten Graf von Schönberg (1748-1749), Fortschaffung aus Regensburg des fremden, aus Sulzbürg stammenden jüdischen Pferde- und Viehhändlers Abraham Joseph (1749-1750), Anzeige des Stadtdieners Johann Martin Ailtel über den sich in Regensburg aufhaltenden Juden David Alkan und wegen des arrestierten Falck und weiterer 2 Juden (einer davon wohl Alkan) aufgrund des vermissten und wohl ermordeten Müllers Sebastian Friese zu Ebenwiesen (1751), Verzeichnisse über die Juden in der Westnerwacht und Donauwacht (1751), Anzeigen und Verhöre wegen des "verlohren gegangenen Mühlers" Fries von Ebenwies (1751), Hausdurchsuchung beim Juden Falck Markbreiter wegen eines vermissten fremden Mannes (1751), Beschimpfung und Bedrohung durch den Juden Falck Markbreiter gegenüber dem Schrotermeister Christian Bader (1751), Streitsache des Schutzjuden Samson Falck Marckbreiter gegen den Müller Johann Urlich Hoffmann zu Schallerwöhrd wegen der ungerechtfertigten Genugtuung (1752), Schreibenskonzept an die Magistrate zu Wien, Prag, Nürnberg, Frankfurt, Augsburg, Linz, Fürth, Würzburg, Bamberg, Bayreuth, Ansbach, Hamburg Altona, Neuburg an der Donau und Mainz wegen der Arrestierung des aus Frankfurt gebürtigen und wegen eines Gelddiebstahls flüchtigen Judens Hirsch Isaak Goldschmied (1751), Schuldforderungen des Chirurgen Michael Gottlieb Fabricius, des Johann Nicolaus Becker, des Gottfried Salomon Node, des Johann Smon Rausch, der Anna Christian Müller und des Johann Christoph Heck in Regensburg gegenüber dem entwichenen hiesigen Reichserbmarschallischen Juden Hirsch Isaak Goldschmied (1751-1753, mit 6-seitiger Tabelle zum "Pfänder"-Verkauf der bei Regensburger Bürgern versetzten Sachen des "ausgetretenen" Juden Goldschmied, mit Steckbrief dieses etwa 30-jährigen pockennarbigen Juden mit weißgrauer Perücke), Verhör mit dem bürgerlichen Freibank-Metzger Johann Georg Feldhammer wegen seines an den Juden Goldschmied verliehenen Pferdes (1751), Antwort aus Frankfurt wegen der "Spähhaltung" auf den noch nicht ausfindig gemachten flüchtigen Juden Hirschel Isaak Goldschmidt vulgo "der Frankfurther" (1751), Verhör mit dem Gastgeber "zum goldenen Falken" Thomas Eckstein wegen des Juden Goldschmid (1751), Befragung des Wolf Salomon Brode wegen des bei ihm in Dienst gestandenen "Juden-Knechts" Hirsch Isaak (1751), Streitsache zwischen dem Wolf Salomon Brode und dem Fruchtwaren-Händler Johann Simon Rausch in Regensburg wegen der Bürgschaft (ca. 1752), Bitte des bürgerlichen Chirurgen Michael Gottlieb Fabricius und des Früchtehändlers Johann Simon Rausch wegen eines obrigkeitlichen Zertifikats für das Reichserbmarschall-Amt in Sachen des geleisteten Kautions-Gelübdes bzgl. des Regresses gegen den Juden Wolf Salomon Brode (1752), gedruckter Steckbrief der Stadt Regensburg vom 8.6.1751 über den flüchtigen Juden Hirsch Isaac Goldschmidt zum Aushang bei den Postämtern (2 Druckbögen mit 8 identischen halbseitigen Drucken), der von dem Fürst von Thurn und Taxis dem Erbmarschall in Pappenheim empfohlene Jude Baruch (1752), die Anzeige des Knechts Johann Kern gegen den Juden Wolf Borg wegen der verweigerten Prüfung (1752, Borgs Hauswirtin ist die Wirtin Eckstein "zum Falcken"), Anzeige der Kramhändler Anton Knoll und Johann Melchior Elch über die Logie von 3 polnischen Juden im Wirtshaus "zum Hechten" mit der Ablage von 3 Kisten an aus Augsburg spedierten schlesischen Waren bei den Herren J.Z. Allius und Wernhard Barnsfeld bzw. wegen des Handels-Eintrags resp. Verkaufs von 2 Kisten an den Pappenheimischen Schutzjuden Brode (1754), Verhör mit dem Handels-"Verwandten" Albert Joder in der "Toscanischen Handlung" und mit dem Handelsmann Johann Zacharias Allius wegen der Kisten mit Leinwand des polnischen Juden Joachim Löbel und seinen Kumpanen (1754), Verhör mit dem "Handlungs-Bedienten" Georg Heinrich Martin, dem bürgerlichen Handelsmann Wernhard Barnsfeld und dem bürgerlichen Gastgeber Johann Thomas Petz vom "goldenen Bären" wegen der aus Augsburg geschickten und in Regensburg deponierten dei Leinwand-Kisten des polnischen Juden Löbel (1754), vorgedruckter Frachtbrief des Franz Carore in Augsburg für den Fuhrmann Michael Zech für den Transport von 5 Kisten nach Regensburg im Wert von 25 Gulden (1753), chronologische Liste über diverse Geschmeide, die im Jahr 1753 bei den Herren Allius und Barnsfeld über Land ankamen (1754, 4 Seiten), Bittgesuch des Juden Joachim Löwel "et Compagne" aus Krakau um Verschonung vor der Kaution und Beendigung der anhängigen Sache (1754), kurze Liste über in der Kiste des Juden Lobel befindlichen Barchent- und Leinwand-Waren und Schnupftücher (ca. 1754), Beleg der Herren Allius und Barensfeld in Regensburg über die richtige Bezahlung der 79 Gulden für Fracht, Spesen, Maut, Briefe und "Colli" (1753, mit evtl. hebräischer oder stenographischer Notiz auf Rückseite), Verzeichnisse über den Aufenthalt von fremden bzw. Schutz-Juden in der Donauwacht und Westnerwacht (1754, u.a. in der Hornung´schen Behausung und am Weißgerbergraben), der vorübergehende Aufenthalt des Juden Simon Haym aus Hannover in Regensburg und seine "Vergleitung" (1755), die der kursächsischen Exzellenz überbrachte Resolution wegen der sich verdächtig gemachten und überall verhassten polnischen Juden (1755), Beschwerde des bürgerlichen Kauf- und Handelsmanns Albrecht Joder vulgo "Toscano" gegenüber den beiden Juden Isaak und David Wassermann wegen des ihm gestohlenen und von ihnen verkauften Stücks roter "Taffetas", der nach ihrer Angabe dem Schutzjuden Wolf Salomon Brode abgekauft wurde (1755; Carl Jakob Toscano, Joder und Compagnie), Verzeichnisse über die Juden in der Westnerwacht und am Weißgärbergraben (1755), "Thor-Zettul" des (Torschreibers bzw. Torwärters) J.G. Lindwurm über die am 29.9.1756 bei der Steinernen Brücke in Regensburg hereinkommenden und hinausgehenden Passanten mit Nennung auch polnischer Juden (1756, Angaben zu wer kommt wie und logiert wo?, vgl. das gedruckte Regensburger "Diarium"), Auskunft des Torwärters vom Weih-St.-Peters-Tor über die beim Tor eingetretenen und befehlswidrig auf der Post bzw. im Wirtshaus "zum Hechten" gebliebenen 3 polnischen Juden wegen ihrer auf Einladung des sächsischen und salzburgischen Gesandten Graf von Saurau erwünschten "Verrichtungen" am Reichstag (1756, mit 3-seitiger Antwort des Erbmarschall-Amts Regensburg des Heiligen Römischen Reichs wegen des massiven Eingriffs durch die Stadt Regensburg), Schreiben des Erbmarschall-Amts Regensburg wegen der "Vergleitung" der polnischen Juden Jakob Wolff und Marx Joel und wegen des Denuntiations-Schreibens eines ungenannten "Spizbuben" aus Augsburg gegen den Schutzjuden Alexander jun. und seine Geschwister in Regensburg an den Bürgermeister von Langmantel (1757), Aktenabschriften zur Streitsache der Handels-Compagnie bzw. Kauf- und Handelsleute Allius und Barensfeldt in Regensburg gegen den reichserbmarschallischen Schutzjuden Samson Falck Marckbreiter wegen der durch die Compagnie auf einem Ordinari-Schiff nach Wien spedierten und verloren gegangenen schwarzen und violetten Samt- und Seiden-Trippwaren und umgekehrt wegen des zeitgleichen Verkaufangebots (in Regensburg herumgetragen) von solchen Waren gleicher Qualität und "Conteuren in gar wohlfeylem Preiß" (1756-1757, 13 zusammengebundene Libelle)
Frühere Signaturen:K.X. F3

Angaben zum Kontext

Aktenbildner-/Provenienzname:Stadt Regensburg

Weitere Bemerkungen

Umfang:dickes Konvolut
 

DFG Präsentation

 Sammelakt: Juden in Regensburg
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.1787
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://stadtarchiv.regensburg.de/detail.aspx?ID=31491
 

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