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HVOR, AAR, 92b/2 Sammelakt: Juden in Regensburg, 1757-1766 (Akte)
Angaben zur Identifikation |
Signatur: | HVOR, AAR, 92b/2 |
Titel: | Sammelakt: Juden in Regensburg |
Entstehungszeitraum: | 1757 - 1766 |
Altverzeichnung: | der Einbruch und Diebstahl bei dem Devisenmacher Mathias Stauffer im Haus des Schreiners Neumann in Regensburg und der Weiterverkauf der Hehlerware bzw. Kleidungsstücke durch den jüdischen Tändler Meyer Alexander (1757, Libell; darin genannt: Waldhornist Seidelmann bei der alten Kapelle, Meyers nach Fürth gereister Bruder Löw und sein anderer Bruder Haym als Käufer der Ware), der Diebstahl im kurbrandenburgischen Gesandtschafts-Quartier des Freiherr von Plotho in Regensburg durch den Juden Veit(el) Levi vulgo Löw(e) und dessen Bestrafung (1757, u.a. Auszug aus dem Rats-Protokoll und dem Protokoll über die Visitation in der Wohnung, Libell mit mehreren Beilagen; mit gezeichneter Bleistift-, Tinten- bzw. Farb-Skizze über das Aussehen des aus Brandeiß in Böhmen gebürtigen Veit Lewi), die Leibmaut oder Gleits-Gebühren der Juden in Regensburg (1757, mit Auszügen aus Rechnungen der Stadt Regensburg seit 1653-1727 bzgl. der Juden-Gleit), Bittgesuch des ältesten Sohns namens Löw Alexander des Stadt-Regensburger Schutzjudens Esaias Alexander um die Fortführung des Haushalts seines alten Vaters durch die Hilfe seiner künftigen Ehegattin (1757), Auflistung aller Juden in der Donau-Wacht (1758, 2 Seiten; inkl. Angaben zu Beruf und Herkunft), Mitteilung über die im Haus der Susana Klara Stadler in der Engelburger-Gasse wohnenden Juden (undatiert, 1 Seite), Mitteilung des Johann Georg Kappelmeyer über die bei ihm wohnhaften Juden (1758, 1 Seite), Mitteilung des bürgerlichen Bleichmeisters Johann Friedrich Hornung über die in seinem Haus wohnenden Juden (wohl 1758, 1 Seite), Übersicht über die beim Meister Johann Lorenz von Höltzl wohnenden Juden (1758, 2 Seiten, u.a. Jesaias Alexander mit seinen Söhnen Lew, Kain und Meyer), Bitte des königlich polnischen, kurbayerischen und kurköllnischen Oberfaktors Wolf Wertheimber in München um den Konsens durch den Magistrat der Reichsstadt Regensburg für den Reichsmarschall-Schutz seines Sohnes Isaak in Regensburg ü (1758, 3 Seiten, mit beigelegter abschriftlicher Empfehlung der bayerischen Regierung in München von 1747 für ihren verdienten Hoffaktor Wolf Wertheimber an die Majestät in Polen, ebenso eine Empfehlung von 1749 durch den Reichs-Erbmarschall Friedrich Ferdinand Graf und Herr zu Pappenheim und eine ebensolche von Kurfürst Max Joseph in München von 1746 an die Stadt Regensburg wegen des geplanten Umzugs von Isaak Wertheimer aus Fürth nach Regensburg), die Juden Falk Markbreiter und Wertheimer und die Aussage des Herrn Stürzelhofer beim Erbmarschallamt (1758), der Erlass der Leibmaut für den Juden Homburg bei weiteren Reisen durch Franken und andere Orte wegen der Nachricht des Mainzischen Gesandten bei der Reichsrats-Versammlung (1758), die Mitteilung an den kursächsischen Gesandten wegen der Rezeption des Juden Wertheimer beim Regensburger Marschallamt und der Abgang des Juden Alexander und des Falck Marckbreiter (1758), die Aufnahme des jungen Wertheimer in der Stadt Regensburg (1758), der widerrechtlich in Regensburg sich aufgehaltene und hernach entwichene Jude Samson Falck Marckbreiter (1759), "Attaque" des Wertheimer´schen "Juden-Knechts" Lemle Moyses und das Verhör mit den Profosen Peter Reisenecker und Johann Georg Weinert (1759), "Expedition bey des Baron von Buchenbergs Excell." wegen der den mit 50 ausgeschossenen Pferden durchziehenden Juden abgenommenen Maut (1758), rechtmäßige Geleitfreiheit und Schutzbrief durch den ältesten Reichserbmarschall Friedrich Ferdinand Graf und Herr zu Pappenheim von für den ausgetretenen bzw. flüchtigen Schutzjuden Samson Falck Marckbreiter (1759, Abschrift, 5 Seiten), Verhör mit dem Ungeld-Amtsassessor Johann Stephan Meyer, dem Almosen-Amtsassessor Andreas Stadler, dem Bleichmeister Johann Friedrich Hornung, dem Metzger Johann Christoph Krick, dem Kappelbäcker Johann Goerg Kappelmeyer, dem Schuhmacher Johann Lorenz Hölzel und dem Kanzlei-Registr.soror. Johann Adam Bösner im Namens der Catharina Elisabeta Baimer, Wirtin "zum goldenen Falcken", wegen der bei ihnen wohnenden Juden (1759), Übersicht des Mautners Johann Christoph Buzinger und des Gegenschreibers Urban Gottlieb Steiner über die von den Juden im Zeitraum von Ende 1755 bis Mitte 1759 vermauteten Waren und Güter (1759, 6 Seiten; genannt: Juden aus Wien, Fürth, Belgrad, Krems und Regensburg), der Unterschleif beim Ungeld durch die Judenschaft (1759), der wieder eingeschlichene Jude Falck Marckbreiter (1759), Schreibens-Konzept an den König von Polen wegen des zu Beginn des "langen" Reichstags beschlossenen und auch vor mehr als 20 Jahren in Regensburg noch üblichen Zustands von nur 3 erlaubten jüdischen Familien in der Stadt (1759), der getroffene Vergleich des Fisch- und Schiffmeisters Johann Braun mit dem Juden Falck Marckbreiter (1759), Überblick über die im Haus des Allmosenamts-Assessors Andreas Stadler teils unrechtmäßig lebenden 20 Mitglieder der Familie Marckbreiter inkl. Gesinde (1754, 1762), die im Haus des Metzgermeisters Johann Christoph Krick errichtete, aber im Haus des Juden Wertheimer zu errichten beabsichtigte Juden-Schul (1760), der "muthwillig Banqueroutirte" und auf das Rathaus gebrachte Schutz-Jude Meyer Alexander und seine einjährige Unterbringung im öffentlichen Regensburger "Schuldthurn (!) bey Wasser und Brod, doch mit der seiner Religion gemässen Erlaubnüß, daß ihme auch warme jüdische Speißen von seinen Freunden und Glaubensgenossen gratis zugebracht werden mögen, zur wohlverdienten Strafe und andern zum Abscheu und Exempel" und mit zusätzlichem Ersatz der Haftkosten (1760-1761, mit 4-seitiger Liste des Stadtdieners Johann Martin Ältl über seine vielmaligen Auf- und Zusperrdienste mit Verrechnung von je 32 Kreuzern), Übersicht über die Kosten für die fünfwöchige Haft des bürgerlichen Metzgers Andreas Kürzinger für das Auf- und Zusperren, über die Bezahlung gegenüber dem Wasenmeister Johann Jonas Fuchs für das sechsmalige "s.v. Kübel"-Entsorgen durch seine Knechte (im Wert von je 24 Kreuzer) und über die Bezahlung gegenüber dem Brückenzollner Johann Sylvester Gaal wegen der Mühen durch seine 5 Wachleute bei der Aufgreifung des Kürzinger (1732, 2 Seiten), Streitsache des Vormund-Amtsassessors, Senators und Advokats Albrecht Christoph Gehwolff im Namen des Stadt-Tändlers Mathias Jagschky aus Wien gegen den Juden Levi wegen einer Haft-Sache (1760), der seit ca. 12 Jahren bei der jüdischen Familie Brode in Dienst gestandene und mittlerweile wegen diverser "leichtfertiger Händel" bekannt gewordenen Juden(bursche) Salomon Seeligmann und dessen Verhaftungen (1760-1763; erwähnt: Bärenwirt; Äußerungen dazu auch des kursächsischen Gesandten u.a. bei einer Konferenz im Jahr 1763), die "Ausrichtung" bei der kursächsichen Exzellenz wegen des jungen und angeblichen Schutz- bzw. Geleits-Judens Joseph Hirschel (1762; genannt: Reichserbmarschall-Amtsverweser Freiherr von Lang), Anzeige des Kanzlei-Registrators Johann Adam Bößner im Namen seiner Schwester Catharina Elisabetha Bainer, Wirtin "zum goldnen Falcken" wegen des bei ihr logierenden Juden Seeligmann (1762), Übersicht über die 39 in der Donauwacht wohnenden Juden laut Anzeige durch ihre jeweiligen Hausherren (1762), Verzeichnis über die Juden in der Westnerwacht (1762), Eingabe des kursächsischen Gesandten wegen der Duldung eines sich in Regensburg aufhaltenden Juden durch den königlichen Prinz Xaver (1763), Verhör mit dem Fragner Carl Friedrich Lotzbeck wegen der geforderten Beschimpfung des im Schuldturm sitzenden Juden Alexander (1761), Anbringen des jüdischen Vorsängers Isaac Israel bei F. von Lang wegen der unerhörten Äußerungen eines selbstmordgefährdeten katholischen Geistlichen bzw. Landpfaffen gegenüber ihm seit einem Jahr in Sachen des sich lieber vom Vorsinger Schächten-Lassen-Wollens (1763, Abschrift, 4 Seiten), Verdacht auf eine Juden-Schul im Haus des Juden Wertheimer wegen des großen Zulaufs und Lärmens dort am Sabbat (1760), Zusammenstellung von Informationen aus Rats-Akten bzgl. der Juden-Schulen und Synagogen in Regensburg im Zeitraum 1693-1724 (1765, 20 Seiten), Freibrief bzw. Passierschein durch den kaiserlich bestellten wirklichen Agenten A. Netzlar in Regensburg für den Bankier Moses Oppenheimer aus Fürth wegen einer ungehinderten Geldlieferung zur kaiserlichen Kasse in Regensburg ohne den üblichen Leibzoll (1764), Abweisung des von dem Gesandten Freiherr von Emmerich in Schutz genommenen (Schutzbrief galt nur für die Geschäfte bzw. Verrichtungen in Regensburg) Juden David Wassermann durch den G.G. Gumpelzhaimer in Regensburg (1764), Rückforderung der Leibmaut von dem nach Regensburg zu jüdischen Zeremonien gekommenen Juden Abraham Süßmann aus Sulzbürg durch den Schutz-Juden Wolfgang Salomon Brode wegen Süßmanns sonstiger Abgabenfreiheit und der Möglichkeit des Geldverdienens in Regensburg (1764), Schreiben des Pappenheim´schen Kanzleirats und Erbmarschall-Amtsverwesers Johann Friederich Heinrich von Lang auf Muttenau wegen der an die Stadt Regensburg zu bezahlenden Leibmaut zweier auswärtiger jüdischer Vorsinger, die im Vorjahr zu Religionsübungen nach Regensburg kamen (1765), Schutzbrief für den Juden Löw Alexander in Regensburg durch den ältesten Reichserbmarschall Friedrich Ferdinand Graf und Herr zu Pappenheim (1765), Bitte um Nachlass des dopptelten Leibzolls von 2 Gulden bei zwei zum Gottesdienst nach Regensburg gekommenen Juden, einem Vorsinger und einem Hornbläser (1765), Memoriale des G.G. Gumpelzhaimer wegen der Äußerung des sächsischen Gesandten wegen der Reduzierung der Judenschaft auf den alten Fuß (1765), Ausnahme-Genehmigung für den Löw Wassermann wegen seiner alle 2 Monate notwendigen Herzitierung zu Verrichtungen in der Stadt Regensburg in Anbetracht der "vorseyenden Reduction" (1765), Bitte des Israel Wassermann um die "Vergönstigung" seines weiteren Aufenthalts (1765, 5 Seiten), Verzeichnis des Westnerwacht-Schreibers Johann Friedrich Hirschmann über die dortigen Juden (1765), Verzeichnis des Donauwacht-Schreibers Johann Michael Dietel über die dort wohnenden Juden (1765), Memoriale des J.E. Wild zu einer Äußerung der kursächsischen Gesandten wegen des Geldwechsels von gutem Geld gegen baierische Zwölfer durch die Juden (1765), Freibrief bzw. Passierschein für den Schutzjuden David Elckan aus Harburg durch den Herrn Emerick wegen einiger Dienstgeschäfte bei ihm in Regensburg (1764, darinliegend: Torzettel für den Juden David Wassermann aus Harburg als Logie-Gast bei seinem Bruder Israel Wassermann vom 19.7.1764 um "1/4 6 Steinern Brück-Thor herein"), "Passeport" durch die Reichserbmarschall-Kanzlei Regensburg bzw. den dortigen Kanzleirat und Amtsverweser Johann Friedrich Heinrich von Lang auf Muttenau für den Juden Isaak Israel Alexander (1765, Abschrift mit weiteren Amtsvermerken aus Hemau über die freie Passage beim dortigen Hauptmautamt und aus Etterzhausen über die freie Passage durch das dortige Grenz-Mautamt), Memoriale über das Anbringen des kurbrandenburgischen Gesandten wegen der Tranport-Irrung des in Hemau verhafteten bankrotten preussischen Schutzjudens Herz Levi aus Königsberg (1766, er erhält bald freies Geleit und will Gottesdienst in Regensburg besuchen), Verzeichnis des Johann Friedrich Hirschmann über die 10 in der Westnerwacht lebenden Juden (1766), Verzeichnis über die 23 in der Donauwacht wohnenden Juden (1766), Verstiftung von zwei Stockwerken durch den Herrn Behne an den "stillen" Juden Löw Alexander und der Einwand des Ministers Weidner gegen dessen Einzug in das "Bemische" Haus und die Mietdifferenz Alexanders (1766, genannt: Oswaldkirche) |
Frühere Signaturen: | K.X. F3, K.X. F4; L 19 |
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Angaben zum Kontext |
Aktenbildner-/Provenienzname: | Senat Regensburg (teils Abschriften von Amtsvorgängen des Reichs-Erbmarschall-Amt Regensburg) |
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Weitere Bemerkungen |
Umfang: | dicker Konvolut (einige Libelle) |
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DFG Präsentation |
| Sammelakt: Juden in Regensburg |
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Benutzung |
Schutzfristende: | 31.12.1796 |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://stadtarchiv.regensburg.de/detail.aspx?ID=31492 |
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