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Testamente, 100 Testament des Johann Christoph Spaz [Spatz], Handelsmann und Hansgerichts-Assessor, Bürger zu Regensburg, 1708.08.07 (Urkunde)
Angaben zur Identifikation |
Signatur: | Testamente, 100 |
Signatur Archivplan: | Testamente, 100 |
Titel: | Testament des Johann Christoph Spaz [Spatz], Handelsmann und Hansgerichts-Assessor, Bürger zu Regensburg |
Entstehungszeitraum: | 07.08.1708 |
Entstehungszeitraum, Anm.: | 7. August 1708 |
Frühere Signaturen: | Testamente Sed - Su |
Stufe: | Urkunde |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Klassifikation: | Testament |
Regest: | Religiöse Ausführungen auf den ersten drei Seiten; Wunsch der Überführung der Leiche nach St. Peter und anschließend christliche Erdbestattung; Legate: 1) Seinem Beichtvater 6 Spezies-Taler, den übrigen Geistlichen des Ministeriums jeweils 1 Spezies-Taler; 2) dem Allmosenamt 10 Gulden; 3) den Hausarmen 20 Gulden, auszuteilen von seinen Universalerben; 4) der Susanna Polixina Schwandtner, eheliche Tochter des Regensburger Bürgers und Schuhmachers Andreas Schwandtner, 100 Gulden; Susanna Polixina Schwandtner ist beim Testierer erzogen worden und hat anschließend bei ihm gedient; 5) der Regina Kranner, Ehefrau des Regensburger Bürgers und Bäckers Hanns Simon Kranner, 100 Gulden; 6) seinem Bedienten Eberhard Friderich Knöbl, geboren im Herzogtum Württemberg, für sieben Jahre und vermutlich noch weitere Jahre Dienst und Treue: sein Haus zum Steuerfuß von 1500 Gulden; seinen Stadl am Römling für 500 Gulden; seinen Weinberg bei Donaustauf für 200 Gulden; seine sämtliche Handelsware zum Einkaufspreis, aber nur, wenn Knöbl sie haben möchte; sämtliche Grunstücke muss Knöbl innerhalb eines Jahres bezahlen, wenn nicht, soll ihm von den Universalerben ein weiteres halbes Jahr Zahlungsfrist eingeräumt werden;
7) Universalerben sind zum halben Teil seine Schwester und Ratswitwe Sybilla Clara Schorer, und zum anderen halben Teil die den Testierer überlebenden Kinder seines verstorbenen Bruders, des gewesenen Inneren Rats, Kriegs- und Feldherrn Elias Spaz.
8) Es folgen juristische Ausführungen bei eventueller Ungültigkeit des Testaments: Dann soll nach Regensburger Recht verfahren werden. Vorbehalt von Testaments-Änderungen oder Kodizillen. |
Originaldatierung: | Regenspurg den 7. Augusti A(nn)o Christi 1708. |
Ort: | Regensburg |
Aussteller: | Georg Ambrosius Hörwärtl, Substitut des Stadtschreibers Zacharias Perger |
Siegler: | Johann Christoph Spaz, Testierer [12 Stück, jeweils auf jeder Seite und außen]; Johann Fridrich Plato, Stadtgerichts-Assessor, Bürger zu Regensburg; Adam Schiel, Stadtgerichts-Assessor, Bürger zu Regensburg |
Zeugen: | Johann Fridrich Plato, Stadtgerichts-Assessor, Bürger zu Regensburg; Adam Schiel, Stadtgerichts-Assessor, Bürger zu Regensburg |
Vermerke: | Vermerke auf letzter Seite: 592; K(asten) A. L(ade) n(ummer)o 21; Abgelesen in Senatu den 28(s)ten Martii 1710 |
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Weitere Bemerkungen |
Bemerkungen: | Beigelegt:
1) Detaillierter Gesellschafter-Vertrag vom 20. Dezember 1708 zwischen Johann Christoph Spatz und Eberhart Friederich Knöbl für das Warenhandels-Geschäft des Johann Christoph Spatz. [Sehr interessant; Abschrift, 7 Seiten]
2) Testaments-Änderung von Mittwoch, dem 26. Februar 1710. Inhalt: Bestätigung der Einsetzung seiner Schwester Sybilla Clara Schorer und der Töchter seines verstorbenen Bruders Elias Spaz, Frau Anna Clara Dimpfl und die ledigen Catharina Magdalena und Sybilla Catharina Spaz als Universalerben. Da sein früherer Bedienter Knöbl, jetzt Bürger von Regensburg, allerdings den Gesellschafter-Vertag vom 20. Dezember 1708 nicht erfüllt habe, fällt das dem Knöbl zugedachte Erbe (Legat) an die Universalerben. Dies sind im Einzelnen: Das Haus des Spaz, sein Stadl am Römling, sein Weinberg bei Donaustauf und seine sämtliche Handelsware. [Kanzleibogen, 4 Seiten; gesiegelt und unterschrieben von Johann Christoph Spatz am Ende und Briefsiegel außen; Vermerke auf letzter Seite: Testaments Beylag; Abgelesen in Senatu d(en) 28 Martii 1710; bestätigt, bezeugt und gesiegelt auf Kuvert außen von: Georg Ambrosius Hörwärtl, Substitut des Stadtschreibers Zacharias Perger; Ruprecht Sigmund Häberl, Stadtkonsulent; Johann Christoph Schwenter, Apotheker und Stadtgerichts-Assessor; Vermerke auf Kuvert: ad n(ummer) 592; K(asten) A. L(ade) n(ummer)o 21]
3) Eingabe des Georg Burckhardt Knöbel, fürstlich-württembergischer Rat, General-Superintendent und Abt zu Maulbronn, Assessor des größeren Ausschusses des Rates der Landschaft in Würrtemberg, Vater des Eberhard Friderich Knöbl. Datum: Stuttgart, den 9. April 1710. Addressat: Vermutlich Kämmerer und Rat der Stadt Regensburg. Inhalt: Darstellung des Lebenslaufes seines Sohnes und dessen Tätigkeit und Einsatzes im und für das Handelsgeschäft des Johann Christoph Spaz in Regensburg. Vermutung, Johann Christoph Spaz habe sich bei seiner schweren Krankheit von Neidern und Verleumdern zur Testaments-Änderung verleiten lassen und deshalb Eberhard Friderich Knöbl enterbt (Haus, Stadel, Weinberg und Handelsware). Bitte des Georg Burckhardt Knöbel um Prüfung des Testaments, Gültigkeits-Erklärung des Gesellschafter-Vertrages vom 20. Dezember 1708 und Einsetzung seines Sohnes in das ihm ursprünglich zugedachte Legat. [9 Seiten, Unterschrift]
4) Zweite Eingabe des Georg Burckhardt Knöbel, fürstlich-württembergischer Rat, General-Superintendent und Abt zu Maulbronn, Assessor des größeren Ausschusses des Rates der Landschaft in Würrtemberg, Vater des Eberhard Friderich Knöbl. Datum: Stuttgart, den 6. Dezember 1710; Erinnerung an das Schreiben vom 9. April 1710 [Beilage 3]. Addressat: Kämmerer und Rat der Stadt Regensburg. Inhalt: Ähnlich wie die Eingabe vom 9. April 1710, mit weiteren Ausführungen. [6 Seiten, Unterschrift, Briefsiegel außen; Vermerke auf letzter Seite: praes(entiert) 17. (Decembris) 1710; Abgelesen in Sen(atu) 18. (Decembris) 1710] |
Physische Beschaffenheit: | Original, Handschrift; Libell, 16 Seiten; Papier; Braunfärbung und verschmutzt durch Ruß außen; Heftung aufgelöst. |
Siegelbeschreibung: | 15; aufgedrückt; roter Lack; gut |
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DFG Präsentation |
| Testament des Johann Christoph Spaz [Spatz], Handelsmann und Hansgerichts-Assessor, Bürger zu Regensburg |
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Benutzung |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Nicht möglich |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://stadtarchiv.regensburg.de/detail.aspx?ID=204600 |
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