Testamente, 167 Testament der Witwe Anna Margaretha Sebald, Bürgerin zu Regensburg, 1707.04.06 (Urkunde)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:Testamente, 167
Signatur Archivplan:Testamente, 167
Titel:Testament der Witwe Anna Margaretha Sebald, Bürgerin zu Regensburg
Entstehungszeitraum:06.04.1707
Entstehungszeitraum, Anm.:6. April 1707
Frühere Signaturen:Testamente M - Seb
Stufe:Urkunde

Angaben zu Inhalt und Struktur

Klassifikation:Testament
Regest:Vorbemerkung der Testiererin zu dem ihr "usufructuarié [auf Nießbrauch] zugefallenen Erbe ihres in Ungarn verstorbenen Stiefsohns Bartholomäus Lehner, gewesener hochgräflich von Jörger'scher Auditeur [Richter an Militärgerichten]:
Wie von Bartholomäus Lehner testamentarisch bestimmt, fällt dieses Erbe nach dem Tod der Testiererin seinen drei Basen zu, das sind Frau Isabella Jacobea Wild, Frau Euphrosina Cordula Kolhofer und Frau Euphrosina Elisabeth Pürckhl.
Wie aus den Dokumenten und Aufzeichnungen der Testiererin aber ersichtlich sein wird, sind ihr nach Abzug der Legate, Schulden und Begräbniskosten und anderer Auslagen davon nicht mehr als 899 Gulden 6 1/2 Kreuzer übrig geblieben.
Die Basen des Lehner sollen nach dem Tod der Testiererin 500 Gulden aus dieser Verlassenschaft erhalten, die übrigen 400 Gulden aber auf das Haus des Metzgers Hannß Christoph Fellnsteiner angewiesen werden.-

Aufhebung des Testaments vom 14. März 1701;

Legate:
1) Ihrem Beichtvater beim Ableben 8 Reichstaler;
2) den Geistlichen des Ministeriums jeweils 1 Reichstaler;
3) den Kindern im Waisenhaus 25 Gulden;
4) den Armen am Beerdigungstag 25 Gulden, auszuteilen von ihren nächsten Verwandten;
5) ihrem Schwager Jonas Paul Sebald und dessen Ehefrau einen Knopfbecher im Gewicht von einer Mark drei Lot, der Frau aber noch einen Ring mit drei Diamanten;
6) der Ratswitwe Maria Catharina Frenzl "ein silberne Daza" [eine Silbertasse] mit zwei vergoldeten Henkel;
7) der Witwe Susanna Magdalena Fuchs eine weiße Tasse;
8) der Christina Elisabeth Braun, Ehefrau des Inneren Geheimrats und Vormundamts-Direktors Georg Heinrich Braun, ein perlenbesetztes Halsband ("Kehlbändl") mit Filigranarbeit;
9) ihrem ältesten Bruder Johann Cornelius Roth eine silberne und vergoldete Muschel, und seinem Sohn Christoph Julius die 100 Gulden, die auf dem Haus liegen;
10) ihrer Schwester, der Witwe Anna Catharina Ammann, 300 Gulden;
11) der ältesten Tochter ihrer Schwester Maria Sibylla Prey, ebenfalls mit Namen Maria Sibylla, eine goldene doppelte Panzerkette [Halskette mit länglich gebogenen Gliedern], und ihren drei Geschwistern jeweils 1 doppelten Dukaten;
12) ihren ledigen Schwestern Anna Barbara und Anna Susanna Roth miteinander 500 Gulden, welche auch auf dem Haus liegen, eine fünffache Perlenschnur und ein Dutzend Hemden;
13) der Eva Sophia Urhin, Witwe des evangelischen Predigers Johann Albrecht Urhin, "einen ablänglichten" [länglichen] Diamantring und ein Buch mit vier Silberbeschlägen, den so genannten "Haus- und Kirchenschatz";
14) ihrem Vetter Johann Georg Ammann zu Burgthann bei Nürnberg 50 Gulden;
15) ihrer Base Margaretha Prey ihr großes Bett einschließlich Zugehör und 200 Gulden;
16) ihrer Stieftochter Maria Cordula Pfaffreuter 50 Gulden, und deren drei noch ledigen Geschwistern Sabina Catharina Sebald, Johann Georg und Johann Stephan Sebald zusammen 50 Reichstaler;
17) der Witwe Euphrosina Elisabeth Pürckhl ihren besten und mit drei "dicken" [großen] Steinen besetzten Diamantring;
18) der Frau Euphrosina Cordula Kolhofer einen Ring mit großem [Edel-] Stein, ohne "Geschmelze" [verglastes, farbiges Schmelzwerk: Email] und einen fünffachen Dukaten;
19) der Frau Barbara Elisabeth Prey im Goldenen Bären: einen Diamantring mit einem viereckigen Stein und ein Besteck mit vergoldeter Filigranarbeit, bestehend aus Löffel, Messer und Gabel;
20) der Frau Catharina Margaretha Stöhr in der Goldenen Sonne: einen mit neun Rubinen besetzten Rosenring;
21) ihrer Gevatterin [vermutlich Patin] Elisabetha Margaretha Schneider, Ehefrau des hochfürstlich-württembergischen Legations-Kanzlisten, das "bewußte" mit guten Perlen und schwarzen Achatsteinen besetzte Kehlband [Halsband];
22) der Jungfrau [ledigen] Helena Sabina Hezmanseder 10 Gulden;
23) ihrer früheren Dienstmagd Margaretha, Ehefrau des Feilenhauers [Feilenmacher] Gottfrid Lößer, ein silbernes und vergoldetes Becherchen im Gewicht von 7 Lot und ein silberbeschlagenes Gebetbuch von Herrn Spizl in Augsburg;
24) ihrer anderen früheren Dienstmagd Eva, Ehefrau des Schneiders Christoph Berg, 50 Gulden;
25) ihrer derzeitigen Dienstmagd Maria Koller 25 Gulden und ein fußlanges Trauerkleid aus Halbrasch mit aller Zugehör;
26) ihrem Taufdoth [Taufpatin oder Taufkind], der Fischerswitwe Anna Margaretha Fischschiel, 10 Gulden;
Universalerben zu gleichen Teilen sind nach Abzug der Legate und Bezahlung der Schulden und Begräbniskosten ihre Schwester Maria Sibylla Prey, derzeit zu "Öttingen", und deren verheiratete Tochter Maria Sibylla Schäfer.
Vorbehalt der Testaments-Änderung.
Originaldatierung:Geschehen zu Regenspurg, Mittwoch, den Sechsten Monatstag Aprilis, nach Christi Geburth, im Eintausent Sibenhundert und Sibend(e)n Jahr.
Ort:Regensburg
Aussteller:Georg Ambrosius Hörwärtl, Substitut des Stadtschreibers Georg Gottfrid Fuchs
Siegler:Adam Schiel, Stadtgerichts-Assessor, Bürger zu Regensburg; Johann Stephan Elsperger, Vormundamts-Assessor, Bürger zu Regensburg
Zeugen:Adam Schiel, Stadtgerichts-Assessor, Bürger zu Regensburg; Johann Stephan Elsperger, Vormundamts-Assessor, Bürger zu Regensburg
Vermerke:Vermerke auf Umschlag-Vorderseite: 581; K(asten) A L(ade) n(ummer)o 21; Abgelesen und publicirt in Sen(atu) 30. Maii 1707.

Weitere Bemerkungen

Bemerkungen:Beigelegt:

Kodizill vom 14. Mai 1707.
Inhalt:
1) Ihre Schwägerin Sebald erhält anstatt des Ringes die goldverzierte Zuckerbüchse;
2) ihr Schwiegersohn Georg Heinrich Braun erhält die sechs Tischbecher im Gewicht von 50 Lot;
3) die Ehefrau ihres Bruders, Anna Juliana Roth, erhält einen Knopfbecher mit Deckel im Gewicht von elf Lot;
4) ihre zwei ledigen Schwestern erhalten ihren Hausgürtel mit Scheide im Gewicht von einer Mark;
5) die Frau Pürckhl erhält anstatt des fünffachen Dukatens eine hohlgezogene goldene Panzerkette;
6) die Frau Kholhofer erhält anstatt des fünffachen Dukatens eine dreifache goldene Kette.
[Lacksiegel und Unterschrift: Anna Margaretha Sebald, geborene Roth]
Physische Beschaffenheit:Original, Handschrift; Libell, 16 Seiten, mit Umschlag.; Papier; Umschlag starke Braunfärbung und stark verschmutzt durch Ruß.
Siegelbeschreibung:3 (1 normal, 2 schöne große Lacksiegel auf Umschlag); aufgedrückt; roter Lack; gut, aber die zwei großen Lacksiegel auf dem Umschlag mit Haarrissen.
 

DFG Präsentation

 Testament der Witwe Anna Margaretha Sebald, Bürgerin zu Regensburg
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Nicht möglich
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://stadtarchiv.regensburg.de/detail.aspx?ID=204667
 

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